Christian Lebherz von Cool Climate

Cool Climate in Frankfurt

Angefangen hat Christian Lebherz in Sachsenhausen in der Brückenstraße. Damals noch als Untermieter in der Apfelweinhandlung von Jens Becker. Klar war aber von Anfang an, dass dies als Einstiegslösung gedacht war und Christian seinen eigenen Laden eröffnen wollte.

Glücklicherweise bot sich dann die Gewerbefläche in der Berliner Straße an und schnell war der Entschluss gefasst, den Sprung über den Main in die Innenstadt mit einem eigenen Geschäft zu wagen. Hier bietet Lebherz auf einer großzügigen Verkaufsfläche seine „Natural Wines“ an. Über eine Wendeltreppe gelangt man in einen hellen, freundlichen Raum für Verkostungen.

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Cool Climate Weinhandlung in Frankfurt Cool Climate Weinhandlung in FrankfurtCool Climate Weinhandlung in Frankfurt

Christian, der eigentlich Politologie und Amerikanistik studiert hatte, kam 2002 als Student mit dem Thema Wein in Berührung. Ein klassischer Studentenjob mit Lagerarbeiten, Verkauf und den ersten Weinverkostungen wurde schnell zur Herzensangelegenheit und nach 5 Jahren auch zur Profession. „Das Studium habe ich dann natürlich noch zu Ende gebracht, aber das Thema Wein ist einfach spannender“ sagt Christian mit einem Grinsen im Gesicht.

Um seinem Traum vom eigenen Weingeschäft ein solides Fundament zu geben, folgte nach dem Studium die berufsbegleitende Ausbildung zum Sommelier. Diese kann man wie Christian z.B. in Koblenz an der Deutschen Wein- und Sommelier-Schule machen. Nach anderthalb Jahren ist man dann geprüfter und anerkannter Sommelier.

Cool Climate Weinhandlung in FrankfurtCool Climate Weinhandlung in Frankfurt Cool Climate in der Berliner Straße in Frankfurt

Cool Climate bietet naturnahe Weine

Bei Cool Climate musste ich als Erstes an Klimazonen im Kühlschrank denken. Wisst ihr was ich meine? Unten Gemüse, Mitte Fleisch und oben Käse und Geräuchertes. Die Richtung „Kühles Klima“ war schon richtig, ansonsten lag ich einfach nur komplett kilometerweit daneben. Passiert. Nicht schlimm.

Christian Lebherz von Cool Climate hat mich dann freundlicherweise aufgeklärt, was es genau mit dem Namen auf sich hat.

Authentisch und charakterstark – Abseits vom Mainstream

„Wein transportiert auch die Faszination um eine gewisse Region und die dort lebenden Menschen und ihre Arbeits- und Lebensweise“ sagt Lebherz und somit erschließt sich auch schnell die Fokussierung auf Cool Climate.

Der Begriff „Cool Climate“ steht nämlich für Weine und den Weinanbau in kühlen, oft auch höher gelegenen Regionen. Teilweise werden die Weinberge in Höhen von mehr als 750 m bis 1000 m angelegt. Abseits der bekannteren Rebsorten und technik- und profitorientierten Weinanbaugebiet, abseits vom Mainstream.

„Hier geht es nicht um Kommerz. Das sind Herzensangelegenheiten!“ betont der junge Sommelier.

Auch steht hinter dem Begriff „Cool Climate“ eine besondere Art der Weinherstellung, eine Stilistik, die ganz ohne Additive und Zugabe von Schwefel oder Enzymen auskommt und bei der der respektvolle Umgang mit der Natur und der Verzicht auf Chemie im Vordergrund steht. Die Weine haben alle eine gewissen Frische, Finesse und Mineralität. Sie sind säurebetont, elegant und sehr aromatisch, ohne zu erschlagen.

Natural Wines

Christian kennt alle seine Winzer persönlich. Er versucht mindestens ein bis zwei Mal im Jahr vor Ort zu sein. Das bei Cool Climate nur ausgewählte Weine verkauft werden, dessen kann man sich also sicher sein. Von der intakten Flora des Weinbergs über die Reben bis zur Lese und Herstellung: Christian achtet auf die Qualität, die bei „Natural Wines“ wesentlich höher ist, als beim konventionellen Weinbau.

Natural Wine Natural Wine bei Cool ClimateNaturnahe Weine in Frankfurt

Wer sich selbst davon überzeugen möchte schaut einfach mal im Laden vorbei. Ich muss sagen, dass es mir sehr viel Spaß gemacht hat und Christian mit seiner Leidenschaft für Weine richtig ansteckt. Es macht Freude ihm zuzuhören, wie er schwärmt, erzählt und erklärt. Noch besser: ihr kommt einfach mal bei einer der “Natural Wine Soirées” in der Berliner Straße in Frankfurt vorbei. Lecker Quiche inbegriffen!

Termine Weinverkostung

  • Donnerstag, 27.10.2016, 20 Uhr bis ca. 22.30 Uhr
  • Donnerstag, 10.11.2016, 20 Uhr bis ca. 22.30 Uhr
  • Mittwoch, 23.11.2016, 20 Uhr bis ca. 22.30 Uhr
  • Donnerstag, 08.12.2016, 20 Uhr bis ca. 22.30 Uhr

Teilnahmebeitrag je Veranstaltung: 30,– € pro Person. Im Teilnahmebeitrag sind neben den Weinen auch Wasser, leckeres Brot sowie hausgemachte Quiche enthalten. Maximale Teilnehmerzahl: 15 Personen. Anmelden könnt ihr euch telefonisch, per Mail an mail(at)coolclimate.de oder einfach persönlich im Laden.

Ihr könnt aber auch unabhängig von den festen Terminen für eine größere Gruppe eine Weinverkostung bei Christian Lebherz buchen. Eine schöne Geschenkidee!

  • Cool Climate
  • Cool Climate bei Facebook
  • Berliner Straße 20, 60311 Frankfurt
  • 0178-340 87 44
  • Montag Ruhetag
  • Dienstag bis Freitag 14 Uhr bis 19 Uhr
  • Samstag 11 Uhr bis 18 Uhr

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7 Fragen an Christian Lebherz von Cool Climate

1. Erste und wichtigste Frage: Welcher Wein passt zu Handkäs und zu Grie Soß?
Trouble Fait von Marc Barriot – ein teilweise Maische-vergorener Gelber Muskateller aus dem Roussillon!

2. Beschreibe das Konzept Cool Climate in 5 – 7 Stichworten.
Transparent, unverfälscht, nachhaltig, zeitlos, glou-glou

3. Wenn du eine Rebsorte wärst, welche wäre das?
Savagnin und ich würde im Jura wachsen :-)

4. Du kennst ja alle deine Winzer persönlich. Welche Gegenden und Weinanbaugebiete hast du schon bereist, welche willst du unbedingt noch besuchen?
Wir waren überall in Frankreich, Österreich und Deutschland unterwegs. Auch Nordost-Italien und Slowenien haben uns sehr begeistert. Was mich sehr reizen würde wäre einerseits das Piemont (ja ich war noch nie da…) und Georgien (als Wiege der modernen Weinkultur).

5. Was ist der Mehrwert der „Cool Climate Weine“? Warum sollte ich diese kaufen bzw. unbedingt mal probieren?
Die Qualität der auf natürliche Weise erzeugten Weine ist schlicht und ergreifend höher. Diese Winzer nehmen so viel mehr Arbeit im Weingarten auf sich, um möglichst hochwertige und gesunde Trauben zu erzeugen. Nichts wäre leichter, als auf Agrochemie u.ä. zurückzugreifen. Aber dies tun sie bewusst nicht. Sie gehen den härteren Weg um im Weinkeller auf Additive, Korrektive und Konservierungsstoffe verzichten zu können. Auf diese Weise wird es uns möglich, den wahren und unverfälschten Wein zu genießen. Eine Seltenheit heutzutage, denn wo gibt es denn noch volle Produkttransparenz? Außerdem stecken diese Weine so voller Energie, zeigen uns das wahre Aroma der Trauben und des Terroirs und sind zudem noch äußerst bekömmlich. Zudem sind sie geniale Speisenbegleiter. Ich könnte die Liste endlos fortführen…

6. Bestes Mittel gegen Kater?
Konterwein.

7. Und noch eine Frage zu Frankfurt: Dein Lieblingsorte (Cafe, Bar, Platz, etc) in der City?
Ich mag die Kleinmarkthalle sehr. Meinen Kaffee und Kuchen nehme ich am liebsten in klassischen Oma-Cafes zu mir (diese verschwinden leider immer mehr). Meine Lieblingsrestaurants sind das Chairs (nirgendwo in der Stadt kommt man der zeitgenössischen Pariser Neo-Bistroküche mit extrem hoher Produktqualität näher als hier!) und das Seven Swans (sehr innovative und kreative Küche, zudem finde ich das Konzept der eigenen permakulturell bewirtschafteten Gärten in den Braumannswiesen genial und extrem zeitgemäß).

Vielen Dank für das Interview! :)

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