72 Stunden in Tokio

72 Stunden in Tokio: Meine Tipps für drei fantastische Tage in Japan

Extrem, fantastisch, irre: das ist Tokio

Rückblickend sind das die drei Worte, die meinen Eindruck Tokios und meinen geistigen Zustand während der drei Tage in Japans Hauptstadt beschreiben. Aber tatsächlich in Worte fassen, kann man das Abenteuer Tokio nicht wirklich. Ich hatte schon geahnt, dass mich die 72 Stunden in Tokio in ein anderes Universum katapultieren sollten. Tatsächlich war es dann doch sogar noch schlimmer bzw. besser als vermutet. Ich hatte kurzzeitig das Gefühl, mein Gehirn wäre in eine Friteuse gesteckt und mit Glitzer zum Nachtisch serviert worden. Auch heute bekomme ich noch leichtes Herzrasen und schwitzige Hände, wenn ich versuche, das Erlebte wieder zu geben.

72 Stunden in Tokio
Tokio begrüßt mich mit einem Neonlichtermeer

First Things First: U-Bahn fahren in Tokio

Wenn man an Tokio denkt, fallen einem unweigerlich die Bilder von total überfüllten U-Bahn Waggons ein, Menschen stehen sardinengepresst darin und noch mehr Menschen werden hinein gequetscht, bis gar nichts mehr geht. So war es Gott sei Dank nicht, denn bei meiner Platzangst hätte ich sicher 82538 Ohnmachtsanfälle erlitten. Relativ entspannt war die Fahrt, alles ist extrem geordnet und durchorganisiert. Jeder weiß, wo er zu gehen und zu stehen hat.

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Nächster Halt: Ramen essen bei Ramen Thunderbird

Ramen essen! Das war so meine erstes kleines Abenteuer in Tokio. Direkt nach der Landung und ausgehungert hat mir das beste Ramen der Welt den Allerwertesten gerettet. Aber es wäre nicht Tokio, wenn auch hier die Dinge etwas anders laufen. :) Man bestellt und zahlt nämlich nicht bei der Kellnerin oder dem Kellner die Mahlzeit seiner Wahl, sondern am Eingang an einem Automaten. Den ausgedruckten Bon gibt man an der Theke ab. Hier wird auch nicht lange im Restaurant rumgesessen, das scheint wohl unhöflich oder unpraktisch zusein. Nachdem man sein Ramen inklusive Bier geschlürft hat, verlässt man die Lokalität auch schon wieder. Wir waren übrigens bei Ramen Thunderbird. Wenn ihr lecker Ramen in Frankfurt essen wollt, kann ich euch das Ramen Jun empfehlen.

Bei den wilden Sumo Ringern

Wenn ihr die Gelegenheit habt, schaut bei einer klassischen Sumo Schule (kann man z.B. hier buchen) vorbei. Das war schon ein extrem beeindruckendes Erlebnis. Wir hatte das Glück, beim Training dabei sein zu dürfen. Auch hier ist alles geregelt und geordnet. Schuhe aus, leise sein, ab in die hinterste Reihe. Keine lauten Geräusche machen, am Besten gar nicht sprechen und bitte nicht mit den ausgestreckten Beinen in Richtung Trainer und Sumo Ringer weisen, das gilt als respektlos.

Ich sitze also im Schneidersitz auf einer Matte und lausche dem Schlurfen und Schieben und Stampfen von Sumo Füßen über nassem Sand. Dazwischen ein lauter Ruf hier und da, der Trainer gibt Anweisungen. Es läuft alles höchst konzentriert ab und die Ringer scheinen in ihr Training versunken zu sein. Beeindruckend ist die Geschmeidigkeit der Bewegungen, die Sumo Ringer erscheinen fast grazil – trotz 150 kg und mehr auf den Rippen. Eine erste schriftliche Erwähnung des Sumo Ringens findet man bereits im Jahre 712. Und auch ich fühle mich in der Sumo Schule ein klein wenig ins ursprüngliche Japan versetzt.

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Nach jeder Trainingseinheit wird der Ring gefegt und der Sand gewässert

Magisch: teamLab Borderless im Digital Art Museum

Im extremen Gegensatz zum altehrwürdigen, traditionellen Sumo Ringen steht ein Besuch des Digital Art Museum in Tokio. Auch wenn ich gerne weiter in die Geschichte Japans geschnuppert hätte, lasse ich mich doch noch lieber von digitaler Kunst flashen. Im Vorfeld hatte ich schon diverse Instagram Posts gesehen, die mich erahnen ließen, was da auf mich zukommen sollte. Der Besuch an sich war dann nochmal eine ganz andere Liga. Wie in Trance bin ich durch die vielen Räume geschwebt und habe mich von den Installationen und Spektakeln in eine andere Welt entführen lassen. Eintrittskarten solltet ihr euch auf jeden Fall vorher holen, um lange Wartezeiten zu vermeiden bzw. überhaupt erst rein zu kommen. Nehmt euch auch ein paar Stunden Zeit mit, hier gibt es so viel zu sehen. Was ein Flash!

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Wie Godzilla über die Stadt blicken: ein Besuch des Tokio Sky Tree

Um sich einen Überblick der Dimensionen Tokios zu schaffen, bietet sich ein Besuch des Tokio Sky Tree an. Auf der Aussichtsplattform in 450 m Höhe bekommt ihr einen tollen Blick über diese riesengroße Stadt. Am Fuße des Tokio Sky Tree befindet sich eine Shopping Mall und ein Food Court. Der Tokio Sky Tree ist ein 634 Meter hoher Fernseh- und Rundfunksendeturm und wurde 2012 eröffnet. Er ist nach dem Burj Khalifa Wolkenkratzer in Dubai das zweithöchste Bauwerk der Erde.

Akihabara in Tokio: The Electric Town

Akihabara ist das Spielbecken der japanischen Geeks und Nerds, der sogenannten Otakus. Zwischen kinky Mangamädchen, Elektronik Shops und bunten Neon Schildern fühle ich mich wohl, auch wenn ein anschließender Besuch in einem der „Maid Cafés“ dann doch mehr als schräg daher kommt.

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Ich musste mich natürlich mit allerlei Figuren und Schlüsselanhängern eindecken :D
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Eine Haube für die Katze gefällig?

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Die Kellnerinnen im Maid Cafés sind mir dann doch etwas zu niedlich, zu süß, das Spiel mit der Unschuld, versteckter Sexualität und Jugendlichkeit stößt mir sauer auf und ich bin leicht verstört. Es ist eine Mischung aus Ekel und Faszination. Die „Maids“ in ihren übertrieben kurzen Dienstmädchen-Uniformen sehen allesamt extrem jung aus und geben sich auch leicht dümmlich und devot. Hier gibt es eine Übersicht der Maid Cafés.

Übrigens ist fotografieren in den Maid Cafés in Tokio nicht erlaubt. Ihr könnt euch aber eine Aufnahme mit den Maids vor Ort kaufen und erhaltet ein Polaroid.

Traditioneller Kochkurs in der Arigato Kitchen mit Marimo

Wer gerne mal typisch japanisch und traditionell kochen möchte, ist bei Marimo bestens aufgehoben. Die super sympathisch Köchin hat uns zu sich nach Hause eingeladen und wir kochen gemeinsam. So kann ich auch mal einen Blick in ein Wohnhaus erhaschen, auch wenn es scheint, dass Marimo sicher einen weit höheren Lebensstandard genießen kann, als das Gros der Tokioter. Es gibt Misosuppe, Spinat mit Sesam, das typisch gerollte Omelette und in Terriyaki angebratene Gelbschwanzmakrelen. Einen Kochkurs für mehrere Personen könnt ihr direkt bei Arigato Kitchen buchen.

72 Stunden in Tokio: Unbedingt Takoyaki essen

Bleiben wir mal in der leckeren japanischen Küche. Wenn ihr in Tokio seid, müsst ihr unbedingt Takoyaki essen. Takoyaki ist ein typisches japanisches Gericht aus der Kansai Region, bestehend aus kleinen, pflaumengroßen Teigkugeln, gefüllt mit Oktopus. Zum Braten wird hier ein spezielles Brateisen mit Vertiefungen benutzt, das den Takoyaki zu der typischen Kugelform verhilft. Als Topping gibt es verschiedene Saucen zur Auswahl. Takoyaki in Frankfurt bekommt ihr z.B. bei Konamon im Gallus.

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Ein typischer Takoyaki Stand in Tokio

Shibuya Crossing

Shibuya Crossing ist wohl eine der bekanntesten Kreuzungen der Welt und zu ihr muss man nicht viel sagen. Sollte man einfach mal machen, es ist schon faszinierend wie man von dem Menschenmassen mit geschwemmt werden kann. Die Kreuzung befindet sich direkt in Shibuya, hinter dem Ausgang des Bahnhofs. Vom Starbucks Café an der Kreuzung bekommt ihr auf der zweiten Etage einen guten Überblick. Aber auch im Magnet Kaufhaus bekommt ihr eine guten Ausblick auf der Aussichtsplattform auf der 8. Etage.

Piss Alley in Tokio

Lasst euch nicht vom Namen irritieren, die Piss Alley ist eine kleine, schöne Gasse, in der sich Bars, Imbiss-Stuben und Grillstände aneinanderreihen. In der Piss Alley könnt ihr z.B. wunderbar Yakitori (gegrillte Fisch-, Fleisch- und Gemüse-Spießchen) essen und den ein oder anderen Absacker trinken. ;) Kanpai! Die Piss Alley bzw. Omoide Yokocho oder Memory Lane findet ihr unmittelbar vor dem Westtor der Shinjuku-Station.

72 Stunden in Tokio: Ein Besuch des Robot Restaurant in Shinjuku

Mein absolutes Highlight war der Besuch des Robot Restaurant in Shinjuku. Also Leute ernsthaft: wenn ihr in Tokio seid, müsst ihr da auf jeden Fall hin. Es ist schwer die Skurrilität und Exzentrik des Ladens und der Roboter Show in Worte zu fassen. Wie ein LSD Trip, nur abgeschwächt. Aber kommt dem ganzen schon recht nah! Und fragt mich jetzt nicht, woher ich das weiß! :D

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Muss auf jeder Reise sein: einmal durch den Supermarkt schlendern

Ein Besuch im Supermarkt ist für mich auf jeder Reise ein absolutes Muss! Ich finde es immer super interessant, mir anzusehen, was so für den täglichen Gebrauch verkauft und gekauft wird, man kann hier herrlich Menschen beobachten und bekommt die besten Süßigkeiten.

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Kit Kat gibt es in Japan in allen möglichen Geschmacksrichtungen. Von Erdbeere über Melone bis Matcha

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Schräg und schräger: Das Kawaii Monster Café in Harajuku

Nicht ganz so bizarr wie das Robot Restaurant in Shinjuku, aber auch extrem abgefahren ist das Kawaii Monster Café in Harajuku. Auch hier ist eine Reservierung im Vorfeld zu empfehlen, denn die Warteschlangen sind lang und ob man ohne Reservierung überhaupt reinkommt, ist fraglich. Beim Betreten des Kawaii Monster Café springt mir eine vollkommen überdrehte Kellnerin entgegen und führt uns an unseren Tisch. Von den Decken hängen riesige Milchflaschen, Pferde und Schafsköpfe beäugen mich. „Was zur Hölle ist hier eigentlich los?“ frage ich mich, schiebe aber den Teil meines Gehirns zur Seite, der versucht das Gesehene zu entschlüsseln und begebe mich einfach in die kuriose, bunte, laute Welt des Monster Cafés, ohne Fragen zu stellen. Zurücklehnen, staunen und genießen. Verstehen muss man hier gar nichts, alles kann, nichts muss. Lasst euch einfach berieseln und entführen. Das ist Tokio.

Du suchst noch weitere Asien Reisetipps und Highlights? Dann schau mal hier „72 Stunden in Seoul: Meine Tipps für drei unvergessliche Tage in Südkorea“ vorbei.

 

*Ich bin zu dieser Pressereise eingeladen worden, dies beeinflußt jedoch nicht meine Meinung und den Text. Danke an die Japanischen Fremdenverkehrszentrale, Asiana Airlines und BZ.COMM für die Einladung, die wirklich tolle Organisation, den angenehmen Flug und die Gastfreundschaft. ♥

Herzlichen Dank auch an Shun (unser Local Guide) und Clio (BZ.COMM GmbH) für die Organisation.